Malerfachbegriffe & Techniken

Quarzgrund

Quarzgrund ist ein hochwertiger Grundierstoff, der in der professionellen Oberflächenvorbereitung eine zentrale Rolle spielt – insbesondere bei Putzarbeiten, Spachteltechniken, Tapezierarbeiten sowie im Innenausbau und Bodenlegerhandwerk. Sein Charakteristikum ist die Kombination aus bindemittelhaltiger Dispersion und feinvermahlenem Quarzsand, wodurch eine haftaktive, leicht angeraute Zwischenschicht entsteht, die optimal auf nachfolgende Materialien vorbereitet. Im Gegensatz zu klassischen Tiefgrundierungen wirkt Quarzgrund nicht nur verfestigend und regulierend, sondern auch strukturgebend – was ihn ideal macht für alle glatten, nicht saugenden oder schwierigen Untergründe. Er schafft Verbindung, ohne zu versiegeln, und sorgt für dauerhafte Haftung von Spachtel, Farbe, Putz oder Fliesen.

Was ist Quarzgrund?

Quarzgrund ist eine pastöse oder flüssige Grundierung auf Dispersionsbasis, die mit feinen mineralischen Füllstoffen – in der Regel Quarzsand – angereichert ist. Der Quarzanteil sorgt dafür, dass die aufgetragene Schicht eine raue, griffige Oberfläche bildet, die wie ein Haftbrücke zwischen Untergrund und dem nachfolgenden Material wirkt. Die Grundierung kann sowohl mit Rolle, Bürste oder Spritzgerät aufgetragen werden und trocknet zu einer leicht körnigen, matt erscheinenden Schicht aus. Aufgrund der enthaltenden Pigmente ist Quarzgrund meist weiß oder hell eingefärbt, was eine bessere Flächenkontrolle bei der Weiterverarbeitung ermöglicht.

Zusammensetzung

Ein typischer Quarzgrund besteht aus:

  • Acryl- oder Silikatdispersion als Bindemittel
  • Quarzmehl oder Quarzsand (fein gemahlen, teilweise farblich angepasst)
  • Farbpigmenten (z. B. Titandioxid für Weiß)
  • Wasser und Additiven zur Verarbeitungsverbesserung

Es gibt Varianten auf Kunstharzbasis für klassische Anwendungen sowie mineralische Quarzgründe, z. B. auf Silikatbasis – insbesondere in Kombination mit Silikatfarben oder Kalkputzen.

Wofür wird Quarzgrund verwendet?

Quarzgrund dient vor allem der Haftverbesserung auf glatten, dichten oder schwach saugenden Untergründen, auf denen sonst keine ausreichende Verbindung zu Spachtel- oder Putzmaterialien möglich wäre.

Typische Einsatzbereiche:

Auf Betonflächen (z. B. Filigrandecken, Betonfertigteile)

Auf Gipskartonplatten oder Gipsfaserplatten

Auf OSB oder Spanplatten (nach Herstellerfreigabe)

Als Vorbereitung vor Edelputzen oder Dekorputzen

Unter Wandbelägen wie Vliestapeten

Als Haftvermittler bei Beton-Ciré oder Spachteltechniken

Im Bodenlegerbereich z. B. unter Wandanschlussprofilen oder zur Verbesserung der Haftung auf senkrechten Untergründen

Auch im Bereich fugenloser Wand- und Bodensysteme – wie Mikrozement oder mineralischen Glätttechniken – ist Quarzgrund fester Bestandteil des Schichtaufbaus.

Vorteile von Quarzgrund

Die Wirkung von Quarzgrund basiert auf einem einfachen Prinzip: Je besser der Untergrund vorbereitet ist, desto langlebiger die Folgearbeiten. Und genau hier zeigt Quarzgrund seine ganze Stärke:

  • Haftbrücke auf nicht saugenden oder glatten Flächen
  • Körnung schafft mikrostrukturelle Griffigkeit für Spachtel, Putz oder Kleber
  • Reduziert Saugverhalten und schützt nachfolgende Schichten vor zu schnellem Wasserentzug
  • Weiße Pigmentierung erleichtert optische Kontrolle der Fläche
  • Diffusionsoffen – der Untergrund bleibt atmungsaktiv
  • Universell einsetzbar – Innen wie Außen, Wand wie Decke

Im Bodenbereich verhindert Quarzgrund z. B., dass schwerere Spachtelmassen oder Dichtstoffe an senkrechten Flächen abrutschen – ein nicht zu unterschätzender Vorteil bei Wandanschlüssen, Profilmontagen oder Aufbauten im Sockelbereich.

Verarbeitungshinweise

Die Verarbeitung von Quarzgrund ist unkompliziert, aber wie bei allen Grundierungen gilt: Sorgfalt ist entscheidend.

Untergrund vorbereiten: Der Untergrund muss trocken, sauber, tragfähig und fettfrei sein.

Produkt aufrühren: Quarzgrund ist meist gebrauchsfertig, sollte aber vor dem Gebrauch gründlich aufgerührt werden.

Auftrag mit Rolle oder Bürste: Gleichmäßig und satt auftragen, ohne Läufer zu erzeugen. Je nach Produkt mit Lammfellrolle oder kurzfloriger Kunststoffwalze.

Trocknungszeit beachten: In der Regel 6–24 Stunden, je nach Hersteller und klimatischen Bedingungen.

Weiterverarbeitung nicht auf feuchtem Untergrund!

Tipp: Besonders bei sehr glatten Betonflächen oder Gipskarton lohnt sich ein Kreuzauftrag in zwei Richtungen – so wird die Haftung nochmals verbessert.

Kombination mit hochwertigen Oberflächen

Quarzgrund entfaltet seine volle Wirkung vor allem dann, wenn hochwertige Materialien zur Anwendung kommen:

 

  • Designputze wie Beton-Ciré, Kalk-Feinputz oder Lehmglätte

  • Feinspachteltechniken für moderne Wandgestaltung

  • Mineralfarben und Naturharzfarben, die auf mineralische oder strukturierte Untergründe angewiesen sind

  • Tapetengrund für Vliestapeten, bei denen gleichmäßige Haftung entscheidend ist

Auch in Kombination mit Sockelleisten, Eckprofilen oder Wandanschlussdetails bei Designböden spielt Quarzgrund seine technische Stärke aus: Er verbessert die Verklebung und verringert das Risiko von Ablösungen an heiklen Stellen.

Fazit: Quarzgrund – Basis für sicheren Halt

Quarzgrund ist mehr als nur eine Grundierung. Er ist ein technisches Bindeglied zwischen Material und Fläche, zwischen Idee und Umsetzung. In seiner Funktion als haftvermittelnde Zwischenschicht trägt er maßgeblich dazu bei, dass Wand- und Bodenaufbauten dauerhaft, stabil und optisch einwandfrei gelingen. Im professionellen Innenausbau ist Quarzgrund deshalb längst kein optionales Zusatzprodukt mehr, sondern ein fester Bestandteil hochwertiger Ausführung. Wer mit anspruchsvollen Materialien arbeitet – ob Putz, Spachtel, Tapete oder Farbe – weiß: Ohne eine gut vorbereitete Fläche geht nichts. Und ohne Quarzgrund geht vieles nicht gut.

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