Malerfachbegriffe & Techniken

Kalkputz

Kalkputz ist ein natürlicher, atmungsaktiver Putz, der seit Jahrhunderten im Bauwesen verwendet wird. Der Hauptbestandteil dieses Putzes ist Löschkalk, der mit Sand und Wasser gemischt wird, um eine langlebige und widerstandsfähige Oberfläche zu schaffen. Kalkputz hat eine besondere Fähigkeit, Feuchtigkeit zu regulieren und sorgt so für ein angenehmes Raumklima. Er ist besonders beliebt im nachhaltigen Bauen und wird zunehmend für Innenwändeund Außenfassaden eingesetzt.

Eigenschaften und Vorteile von Kalkputz

Kalkputz bietet zahlreiche Vorteile, die ihn von anderen Putzen abheben. Besonders hervorzuheben sind seine atmosphärischen und funktionalen Eigenschaften:

Feuchtigkeitsregulierung: Kalkputz kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Dies trägt zur Regulierung des Raumklimas bei, da die Wände überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben können. Dies hilft, Schimmelbildung zu vermeiden und schafft ein angenehmes Raumklima.

Atmungsaktivität: Kalkputz lässt Wände “atmen”, was bedeutet, dass er den Luftaustausch fördert und dadurch das Risiko von Feuchtigkeitsstau und Schimmelbildung reduziert. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig in alten Mauernoder Feuchträumen wie Kellern, Badezimmern und Küchen.

Natürliche Materialwahl: Kalkputz ist ein umweltfreundlicher Baustoff, der aus natürlichen Materialien besteht und daher ökologisch und nachhaltig ist. Im Vergleich zu vielen anderen modernen Baustoffen hat Kalkputz eine deutlich bessere Ökobilanz.

Langlebigkeit: Kalkputz ist sehr widerstandsfähig und hält über viele Jahre hinweg. Er ist resistent gegenüber äußeren Einflüssen wie Witterung, Temperaturwechseln und Feuchtigkeit. Auch mechanische Belastungen und chemische Einflüsse können den Putz nicht leicht schädigen.

Schadstoffreduktion: Der Putz ist frei von synthetischen Kunststoffen und Lösungsmitteln, was ihn zu einer gesunden Wahl für Innenräume macht. Kalk hat zudem die Fähigkeit, schädliche Stoffe aus der Luft zu binden und zu neutralisieren.

Anwendungsbereiche von Kalkputz

Kalkputz wird sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet. Hier einige Beispiele, wie und wo er eingesetzt werden kann:

  • Innenräume: In Wohnräumen, Schlafzimmern, Fluren und Büros sorgt Kalkputz für ein gesundes Raumklima und verleiht den Wänden eine sanfte, elegante Oberfläche. Da er Feuchtigkeit reguliert und die Luftqualität verbessert, ist er besonders geeignet für Asthmatiker und Allergiker.
  • Feuchträume: Kalkputz wird oft in Badezimmern und Küchen eingesetzt, da er aufgrund seiner Fähigkeit, Feuchtigkeit zu regulieren, eine ausgezeichnete Wahl für diese Räume darstellt. Der Putz hilft, die Wände trocken zu halten und verhindert die Bildung von Schimmel.
  • Fassaden: Kalkputz eignet sich ebenfalls hervorragend für die Gestaltung von Fassaden. Die hohe Witterungsbeständigkeit und die Fähigkeit, die Feuchtigkeit von außen abzuleiten, machen ihn ideal für den Außeneinsatz. Gleichzeitig trägt der Putz zur optischen Verschönerung der Gebäude bei, da er eine natürliche Oberfläche bietet, die besonders im ökologischen Bauen gefragt ist.
  • Historische Gebäude: In der Denkmalpflege und bei Renovierungen historischer Gebäude ist Kalkputz aufgrund seiner traditionellen Eigenschaften unverzichtbar. Alte Mauern und Wände erfordern den Einsatz von Materialien, die mit der bestehenden Bausubstanz kompatibel sind. Kalkputz ist hier oft die einzige Wahl, um die Originalität des Bauwerks zu erhalten.

Verarbeitung von Kalkputz

Die Verarbeitung von Kalkputz erfordert spezielle Techniken und Erfahrung. Er wird in mehreren Schichten aufgetragen, beginnend mit einer Grundierung, die die Haftung verbessert. Anschließend folgt der eigentliche Putzauftrag, der in der gewünschten Struktur und Dicke erfolgen kann.

  1. Vorbereitung der Wand: Die Wand muss vor der Anwendung des Kalkputzes sauber, trocken und frei von Staub und Schmutz sein. Bei Bedarf wird die Wand mit einer Kalkgrundierung oder einem Kalkprimer vorbereitet.
  2. Auftragen des Putzes: Kalkputz kann mit einer Kelle oder einem Putzmaschinenverfahren aufgetragen werden. Die Schichtdicke des Putzes kann variieren, je nach den gewünschten Effekten und der Art der Wandbehandlung.
  3. Oberflächenbearbeitung: Nach dem Auftragen des Putzes wird die Oberfläche in der gewünschten Struktur bearbeitet. Die Struktur kann dabei variieren, von glatt über leicht strukturiert bis hin zu rustikal.
  4. Trocknung: Kalkputz benötigt eine längere Trocknungszeit im Vergleich zu herkömmlichem Gipsputz. Er sollte gut belüftet und vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden, um Risse und Verformungen zu vermeiden.

Gestaltungsmöglichkeiten mit Kalkputz

Kalkputz bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Die Farbe des Putzes kann individuell angepasst werden, indem verschiedene Pigmente oder Kalkfarben verwendet werden. Auch nachträgliche Veredelungstechniken wie Wisch- oder Spachteltechnik können zur Gestaltung von einzigartigen Oberflächen führen. Diese Techniken verleihen den Wänden eine zusätzliche Textur und Haptik, die den Raum optisch aufwerten.

Fazit: Die Vorteile von Kalkputz im Überblick

Kalkputz bietet eine nachhaltige, umweltfreundliche und funktionale Lösung für die Wandgestaltung. Durch seine atmungsaktive und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaft trägt er zur Schaffung eines gesunden Raumklimas bei und ist besonders in Feuchträumen von Vorteil. Die Langlebigkeit, die Widerstandsfähigkeit und die ästhetische Vielseitigkeit machen Kalkputz zu einer idealen Wahl für Innen- und Außenanwendungen, insbesondere im ökologischen Bauen. Ob für moderne Wohnungen, rustikale Landhäuser oder historische Gebäude, Kalkputz bietet eine zeitlose und natürliche Alternative zu herkömmlichen Wandgestaltungen.

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